07. Mai 2015 | MVV

Vorreiter in Baden-Württemberg und Vorbild für nachhaltige Zusammenarbeit in der Metropolregion Rhein-Neckar

Erfolgsmodell bis heute: Vor 15 Jahren gründeten die Stadt Schriesheim, MVV Energie und AWS die gemeinsame Kooperationsgesellschaft WVE Wasserversorgungs- und -entsorgungsgesellschaft Schriesheim mbH

Die sichere Versorgung der Bürger mit Trinkwasser und die Gewährleistung einer zuverlässigen Abwasserableitung und -reinigung stellen hohe technische sowie organisatorische Anforderungen an jede Kommune. Die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft mit privaten Partnern kann für Städte und Gemeinden ein stabiles, zukunftssicheres Konzept und die Grundlage einer dauerhaften Partnerschaft sein. Mit der Gründung der WVE Wasserversorgungs- und entsorgungsgesellschaft Schriesheim mbH betrat die Stadt gemeinsam mit dem Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie und dem Abwasserspezialisten AWS aus Gelsenkirchen im Mai 2000 Neuland. Als erste Kommune in Baden-Württemberg gründete sie eine Kooperationsgesellschaft, die seit 15 Jahren für sämtliche Neuinvestitionen sowie für alle betrieblichen Belange zuständig ist.

Starke Partner für die Wasserversorgung
"Die Stadt Schriesheim musste sich den komplexen steigenden Anforderungen in den Fachgebieten Ent- und Versorgung anpassen. Um Ihren Bürgerinnen und Bürgern einen sichere und kompetente Betreuung zu bieten, wurden leistungsfähige Partnerunternehmen zur Gründung einer Gesellschaft gesucht, um die Aufgabenvielfalt gemeinsam erfüllen zu können", sagt Bürgermeister Hansjörg Höfer. Mit dem erfahrenen Wasserversorger MVV Energie und der AWS als kompetentem Dienstleister für die Abwasserbehandlung hat die Stadt Schriesheim zwei starke Partner gefunden, die die Kommune unterstützen.

Die Beteiligung als Gesellschafter an einem privatrechtlichen Unternehmen wie der WVE ist eines von mehreren Modellen, das MVV Energie Städten und Gemeinden anbietet. "Seit 15 Jahren sorgen unsere Mitarbeiter mit ihrem Know-how für einen reibungslosen Betrieb. Die Stadt bleibt im Besitz ihrer Anlagen und behält mit ihrem Mehrheitsanteil entscheidenden Einfluss auf alle wichtigen Entscheidungen. Dabei wird sie von den Kosten entlastet und kann ihren Bürgern gleichzeitig Trinkwasser in bester Qualität zur Verfügung stellen", unterstreicht Dr. Hansjörg Roll, Technikvorstand von MVV Energie, die Vorteile des Modells. "Die WVE ist damit als Vorreiter in Baden-Württemberg ein Vorbild für die nachhaltige Zusammenarbeit in der Metropolregion Rhein-Neckar“, ergänzt er.

Für viele Städte ist das Thema Abwasserentsorgung von großer Bedeutung. Eine ordnungsgemäße Sammlung, Ableitung und Reinigung erfordert kontinuierliche Investitionen und Wartung. "Die WVE ist eine erfolgreiche Kooperation mit einem hohen Nutzwert für die Kommune. Wir bringen unser Know-how aus über 20 eigenen Projekten in Deutschland ein. Unsere Muttergesellschaft, die GELSENWASSER AG, hat bundesweit und in den angrenzenden Ländern Beteiligungen und Projekte mit insgesamt rund 10.000 Kilometern Kanalnetz. Aus diesem Netzwerk heraus werden wir stets mit dem aktuellen Stand der Verfahren und Techniken versorgt und können die erprobten Ansätze zur Effizienzsteigerung bei Investitionen und beim Betrieb auch an die Kunden in Schriesheim weitergeben", betont Dr. Thomas Nelle, langjähriger Geschäftsführer der WVE und technischer Proku-rist bei der AWS Gelsenkirchen.

Bestes Trinkwasser aus der Region
Das Schriesheimer Trinkwasser stammt ausschließlich aus der Region. Es ist von bester Qualität und erfüllt die hohen Anforderungen der Trinkwasserverordnung. Rund ein Drittel (30 Prozent) wird aus den Quellen Plattengrube und Leopoldgrund gewonnen. Das Wasser speist sich im Wesentlichen aus Niederschlägen. "Zur Aufbereitung des Wassers betreibt die WVE oberhalb des Schriesheimer Schwimmbads eine Aufbereitungsanlage mit speicherprogrammierbarer Steuerung. Dort wird der pH-Wert des Wassers angehoben, und die natürlichen Anteile von Mangan, Eisen sowie Aluminium werden herausgefiltert. Bevor das Trinkwasser zu den Kunden gelangt, wird es regelmäßig kontrolliert", erläutert Claudia Harms, technische Geschäftsführerin, die bei MVV Energie für Betrieb und Instandhaltung Wasserwerke zuständig ist. Die angewendete Behandlungsmethode wurde speziell für Schriesheim entwickelt und ist in der Fachwelt als "Schriesheimer Verfahren" bekannt. Eine Hälfte ihres Trinkwassers bezieht die Stadt Schriesheim vom Wassergewinnungsverband Lobdengau (Ladenburg) sowie 15 Prozent vom Zweckverband Gruppenwasserversorgung Eichelberggruppe (Wilhelmsfeld).

15 Millionen Euro investiert
Seit der Gründung investierte die WVE rund 15 Millionen Euro in die Instandhaltung und Modernisierung der Anlagen: in die Auskleidung der Trinkwasserbehälter und die Ausstattung mit neuen Rohrleitungen, Armaturen und Druckerhöhungsanlagen. Eine erneuerte Elektro- und Prozessleittechnik macht es möglich, in der zentralen Leitwarte alle Informationen zur Betriebsüberwachung zusammenzuführen. Mehr als zwei Drittel der Investitionssumme flossen in die Modernisierung des Kanalnetzes. Die Kanalrohre in den engen Straßen mit teilweise historischen Bauwerken wurden saniert.

MVV Energie und die Stadt Schriesheim verbindet eine langjährige Partnerschaft. Neben der Beteiligung und der technischen Betriebsführung für die WVE ist MVV Energie seit Beginn der Erdgasversorgung vor über 30 Jahren ein verlässlicher Partner der Stadt. 2005 ging die von der Evangelischen Stadtmission Heidelberg beauftragte umweltfreundliche Biomasseanlage für die Heimbewohner im Talhaus und dem Altenpflegeheim Stammberg im Schriesheimer Kanzelbachtal in Betrieb.

 

 

WVE: Fakten und Zahlen
Gründung: Mai 2000
Gesellschafter:Stadt Schriesheim 51 %
MVV Energie AG, 24,5 %
AWS GmbH, 24,5 %
Geschäftsführer:Claudia Harms (MVV Energie)
Dr. Thomas Nelle (AWS)
Investitionen:15 Millionen Euro (seit 2000)
Wasser:
Druckzonen:8
Wasserspeicher: 4
Gesamtvolumen: 2.150 Kubikmeter
Netzlänge:ca. 80 Kilometer
Wasserverbrauch/Jahr: 900.000 Kubikmeter
Wasserwerk:1
Abwasser:
Länge Kanalnetz:75 Kilometer
Regenüberlaufbecken:3
Regenüberläufe:4

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Sebastian Ackermann
Leiter Kommunikation und Marke

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