Die Geschichte der Mannheimer Energien. Wasser, Strom und Wärme von MVV

Kapitel 1

Die Anfänge –
Energieversorgung
in städtischer Hand

1851

Inbetriebnahme des Gaswerks in
K 6

Mit der Expertise der Karlsruher Gaswerker Johann Nepomuk Spreng und Friedrich August Sonntag sowie der Finanzkraft des Mannheimers Friedrich Engelhorn entstand 1851 im Quadrat K 6, 2 die “Badische Gesellschaft für Gasbeleuchtung“. Zur Eröffnung des Mannheimer Gaswerks spendeten 631 Straßenlaternen ihr Licht.

1873

Übergang des Gaswerks in städtische Hand

Am 12. Juli 1873 unterzeichnete die Stadt Mannheim den Vertrag zur Übernahme des zuvor privat finanzierten Produktionswerks für Leuchtgas im Quadrat K 6 und des dazu gehörenden Gasleitungsnetzes. So sicherte die Stadt vor allem die Beleuchtung auf den Straßen und in öffentlichen Gebäuden.

1878

Inbetriebnahme des neuen Gaswerks Lindenhof

Die Kommunalisierung des Gaswerks 1873 war bereits in der ausdrücklichen Erwartung erfolgt, dass innerhalb weniger Jahre ein neues, deutlich größeres Werk angelegt werden müsse, wofür in den Quadraten kein Platz vorhanden war. Am 1. Dezember 1878 nahm das neue Werk im Stadtteil Lindenhof seinen Regelbetrieb auf – das alte Werk wurde stillgelegt.

1878

Ankauf des Kemner’schen Gaswerks

1867 eröffnete der Maschinenfabrikant Carl Kemner ein zweites Gaswerk in den Schwetzinger Gärten, der heutigen Schwetzinger Vorstadt. 1878 war Kemner bereit, sein Geschäft in Mannheim aufzugeben. Damit war der Weg frei für die flächendeckende und einheitliche Gasversorgung der Stadt.

1888

Inbetriebnahme des Wasserwerks Käfertal

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts schritt im Großherzogtum Baden der Ausbau der zentralen Wasserversorgung deutlich voran. Nach der Verordnung vom 26. März 1878, in der unter anderem die technische Unterstützung von Gemeindebehörden und Bezirksämtern durch die Wasser-, Straßen- und Kulturbehörden geregelt wurde, waren zwischen 1878 und 1893 516 neue Wasserversorgungsanlagen entstanden, die insgesamt rund 310.000 Menschen Zugang zu Wasser verschafften. Dazu gehörte auch Mannheim, das am 21. April 1888 sein Wasserwerk in Betrieb nehmen konnte.

1889

Übergang des Wasserwerks in städtische Hand

Schon lange vor der tatsächlichen Einführung der zentralen Wasserversorgung war im Stadtrat die Frage erörtert worden, ob ein zukünftiges Wasserwerk in privater oder städtischer Hand liegen sollte. Es wurde beschlossen, nach einem Jahr Betrieb durch Oskar Smreker das Wasserwerk in städtische Hand zu über- und dann mit dem Gaswerksbetrieb zusammenzuführen. Am 1. Mai 1889 ging die Leitung des Werks wie vorgesehen von Oskar Smreker an die Stadt über.

1889

Vollendung des Wasserturms

Über die Gestaltung und den Standort des heutigen Mannheimer Wahrzeichens wurde lange diskutiert. Der Ingenieur Oskar Smreker verteidigte den Standort des abgerissenen Heidelberger Tores und setzte sich gegenüber dem Architekten des Wasserturms, Gustav Halmhuber, für eine schlichtere Gestaltung durch. Nach einem schleppenden Baufortschritt fand der Wasserturm mit der Aufstellung der von Bildhauer Johannes Hoffart entworfenen Amphitrite-Figur auf der Dachspitze des Turmes im August 1889 seine Vollendung; insgesamt hatte er etwa 400.000 Mark gekostet.

1900

Aufnahme des Regelbetriebs im Elektrizitätswerk Industriehafen

Der Wandel Mannheims von der Handels- zur Industriestadt gegen Ende des 19. Jahrhunderts resultierte 1899 im Bau eines Elektrizitätswerks im Industriehafen. Mit dem Votum für ein Drehstromsystem am Stadtrand entfiel der Bau eines Stadtwerkes im Stadtzentrum; gleichzeitig wurde die Kraftstromerzeugung für die wachsende Industrie gesichert. Brown, Boveri & Cie. (BBC) wurde als Generalunternehmer eingesetzt und sollte in der Anfangszeit den Betrieb als Pächter durchführen. Die BBC verlagerte in diesem Zusammenhang seinen deutschen Standort von Frankfurt nach Mannheim. Ab Anfang 1900 versorgte das Werk die Stadt mit Strom.

1900

Beginn des elektrischen Straßenbahnbetriebs

Insbesondere durch die elektrische Straßenbahn, die sich sehr rasch und erfolgreich entwickelte, wurde Elektrizität in ganz Mannheim (und Ludwigshafen) öffentlich präsent. Künstlerisch bearbeitet wurde die Einführung der „Elektrischen“ auch im damals populären Genre der Scherzpostkarten. Auf einer dieser Karten findet sich ein Mundartgedicht über die umwälzenden Veränderungen, die die „Elektrisch Bahn“ für Mannheim bringen werde. Sie endete mit einem wahrscheinlich nur teilweise ironisch gemeinten Weltstadtanspruch: „Die Fremde glaawe ganz gewiss, / Dass Mannem s’klee Paris jetzt iss.“

1906

Übernahme des Elektrizitätswerks durch die Stadt

Durch das Ende des Pachtvertrags mit der Firma BBC und den Übergang dieses Werks in die städtische Hand 1906 entstanden die Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerke (WGE).

1910

Gründung der Wasserwerksgesellschaft Rheinau mbH

Am 26. Juli 1910 hatte der Bürgerausschuss einem Gesellschaftsvertrag zur Gründung der Wasserwerksgesellschaft Rheinau mbH mit je hälftiger Kapitalbeteiligung (à 300.000 M) der Continentalen und der Stadt Mannheim zugestimmt. Am 13. Dezember 1910 wurde der Vertrag unterzeichnet.

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Kapitel 2

Steigende Nachfrage und Aufbau des regionalen Verbundes

1910

Gründung der Oberrheinischen Eisenbahn- Gesellschaft AG (OEG)

Nach schwierigen Verhandlungen wurde 1910 die Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft AG (OEG) gegründet, an der sich die Stadt Mannheim mit 51 Prozent, die SEG mit 26 Prozent sowie die Neue Rheinau AG und die RSG mit je 11,5 Prozent beteiligten. Die Gesellschafter brachten jeweils Bahnen bzw. Kraftwerke und Versorgungskonzessionen in die Gesellschaft ein.

1910

Neubau des Gaswerks Luzenberg

Nur 20 Jahre nach seinem Neubau konnte das Gaswerk Lindenhof den Gasverbrauch nicht mehr bewältigen. Der Neubau eines kompletten Werks war erforderlich. Es wurde im Stadtteil Luzenberg errichtet. Lindenhof wurde weiterbetrieben, bis das Werk nach einer kurzen Stilllegung 1908 im Mai 1911 endgültig außer Betrieb gesetzt wurde.

1921

Umgründung der OEG

1921 wurden die Bahnen durch die Stadt Mannheim übernommen. Die verbleibende Gesellschaft wurde zur Kraftwerk Rheinau AG.

1921

Gründung der Grosskraftwerk Mannheim AG (GKM)

In einem Großkraftwerk sah die Stadt Mannheim potenzielle Vorteile im Bezug günstigen Stroms und der Aussicht, durch vergrößerte Kapazitäten neue Großkunden zu gewinnen. Am 8. November 1921 unterzeichneten die Aktionäre den Gründungsvertrag der Großkraftwerk Mannheim Aktiengesellschaft (GKM). Die Stadt Mannheim, die Pfalzwerke sowie das Badenwerk hielten dabei jeweils 26 Prozent, die Neckar AG 22 Prozent. Dabei verpflichtete sich die Stadt zur Deckung ihres gesamten Strombedarfs aus dem GKM.

1923

Inbetriebnahme der ersten Maschineneinheit im GKM

Im September 1923 lieferte das GKM den ersten Strom.

1925

Aufnahme der Ferngasversorgung von Seckenheim, Friedrichsfeld, Ladenburg, Edingen, Ilvesheim und Neckarhausen

Mitte der 1920er Jahre nahm eine Entwicklung Fahrt auf, die über Jahrzehnte strukturprägend für die Gaswirtschaft wirken sollte: die Gasversorgung über größere Entfernung hinweg. Mannheim mit seinem leistungsfähigen Gaswerk begann diesen Weg 1925 zu beschreiten, als Verträge mit den Gemeinden Seckenheim und Friedrichsfeld – die dann im Jahr 1930 eingemeindet wurden – sowie Ladenburg, Edingen, Ilvesheim und Neckarhausen über eine entsprechende Fernversorgung abgeschlossen wurden.

1926

Beginn der Ferngasversorgung von Weinheim und Viernheim

Mit Weinheim und Viernheim hat sich das Versorgungsgebiet auf etwa 240 km2 mit einer Bevölkerung von etwa 300.000 Menschen und bis auf hessisches Gebiet ausgedehnt.

1926

Fertigstellung des neuen Verwaltungsgebäudes der Werke in K 7

Zwischen 1924 und 1926 konnte der Neubau des Verwaltungsgebäudes nach Plänen des Oberbaudirektors Josef Zizler realisiert werden. Besonderes Augenmerk wurde auf Bereiche mit Publikumsverkehr gelegt. Im Erdgeschoss befand sich neben den Kassenschaltern entlang der Gebäudefront ein mit großzügigen bodentiefen Fenstern ausgestatteter Ausstellungsraum, der „die Kunden auf die verschiedensten Gas- und Stromverbrauchsgegenstände aufmerksam machen“ und sie so gleichsam in das Gebäude locken sollte.

1927

Inbetriebnahme des neuen Wasserwerks Rheinau

Die außergewöhnliche Trockenheit im Sommer 1921 brachte das Wasserwerk Käfertal einmal mehr an seine Grenzen. Das Defizit von 4.166 Kubikmeter Wasser konnte nur durch Zulieferung aus dem Wasserwerk Rheinau aufgefangen werden. So geriet es in den Fokus einer Erweiterung, aus der letztendlich ein kompletter Neubau neben dem bestehenden Werk wurde. Am 7. Juli 1927 ging das neue Wasserwerk in Rheinau in Betrieb.

1928

Beginn von Betrieb und Unterhaltung der Wasserwerke durch die Wasserwerksgesellschaft Rheinau mbH

1928

Einführung von Lochkartenmaschinen für die Kundenabrechnung

1929

Stilllegung des alten Elektrizitätswerks im Industriehafen – Vollendung der Trennung von Erzeugung (GKM) und Verteilung (WGE) des Stroms

In den 1920ern gelangten die Kapazitäten des Elektrizitätswerks im Industriehafen immer häufiger an ihr Ende, sodass es immer öfter ohne Reserve arbeiten musste. Bald diente es nur noch als Reservewerk, da der größte Teil des Strombedarfs durch das GKM gedeckt wurde. 1929 wurde das alte Elektrizitätswerk endgültig stillgelegt. Damit war die organisatorische Trennung von Erzeugung (GKM) und Verteilung (WGE) des Stroms vollzogen.

1929

Abschluss eines Interessengemeinschaftsvertrags mit Heidelberg zur gegenseitigen Belieferung mit Gas

Mannheim verhandelte mit Heidelberg über eine gegenseitige Belieferung mit Gas; ein derartiger Interessengemeinschaftsvertrag kam Mitte 1929 zustande, die entsprechende Verbindungsleitung wurde Ende des Jahres verlegt und mit der bestehenden Ferngasversorgung verknüpft. So sollte der Ausnutzungsgrad der Erzeugungsanlagen erhöht und damit eine bessere Wirtschaftlichkeit auf der einen, die Vermeidung unnötiger Investitionen auf der anderen Seite erreicht werden.

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Kapitel 3

Die Stadtwerke
im Zeichen
des Hakenkreuzes

1933

Beginn der „Säuberung“ der Stadtverwaltung von Beschäftigten jüdischen Glaubens und mit politisch missliebigen Positionen

Die personelle „Säuberung“ traf die städtischen Werke noch härter als andere Bereiche der Stadtverwaltung. Die Entlassungen erfolgten auf Anordnung der Kommissare und ihrer Anfang April eingesetzten Hilfsreferenten für die kommunalen Betriebe. Insgesamt belief sich die Zahl der im März und Mai 1933 nachweislich entlassenen Bediensteten somit auf 43. Dies entsprach einem Anteil von 6,5 Prozent, was über dem Durchschnitt der Entlassungen in der Mannheimer Stadtverwaltung lag.

1937

Beginn der Ferndampflieferung an Industriebetriebe durch das GKM

Für die Stadt Mannheim amortisierten sich in den 1930er Jahren die hohen Investitionen, die in den 1920er Jahren in den Bau und Ausbau des Großkraftwerks (GKM), die Modernisierung des Gaswerks und die Errichtung des leistungsfähigen Wasserwerks Rheinau geflossen waren. Sie bildeten das Fundament eines Wachstums, von dem nun die Nationalsozialisten profitierten, die noch 1932 den Bau der 100-Atmosphären-Anlage im GKM als „Großmannssucht“ kritisiert hatten. Eine auch nur annähernd an die Neuerungen der 1920er Jahre heranreichende Leistung lässt sich für die Jahre nach 1933 nicht feststellen. Erst 1937 begann das GKM mit der Abgabe von Ferndampf an nahe gelegene Industriebetriebe.

1938

Auseinandersetzungsvertrag zwischen der Stadt sowie der Kraftwerk Rheinau AG und dem Badenwerk

1938

Rückgliederung der Kraftwerk Rheinau AG in die OEG

1939

Zusammenfassung der WGE und der städtischen Straßenbahn zu den Stadtwerken

1940

Fertigstellung des unterirdischen Werks „Fritz“ im GKM

GKM-Generaldirektor Fritz Marguerre war Namensgeber des unterirdischen Kraftwerks in einem 16 Meter tiefen Betonbunker, das 1940 als „Werk Fritz“ fertiggestellt und 1941 in Betrieb genommen wurde. Es galt als Reserve im Falle eines Angriffs, konnte die älteren Anlagen aber nicht ersetzen.

1940

Beginn des Einsatzes von Kriegsgefangenen als Zwangsarbeiter im Gaswerk Luzenberg

Ein großes Problem war der mit Kriegsbeginn eintretende Arbeitskräftemangel. Die Stadtwerke stellten Aushilfskräfte ein, ab August 1940 wurden Kriegsgefangene, später auch ausländische Zivilisten als Zwangsarbeiter eingesetzt. Die Abteilung WGE erhielt ausschließlich für das Gaswerk Luzenberg Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter zugewiesen, da es ihr einziger produzierender Betrieb war und es wegen der rüstungswirtschaftlichen Bedeutung eine höhere Dringlichkeitsstufe hatte.

1945

Telefonische Übergabeverhandlungen zwischen Wasserwerk Käfertal (besetzt durch US-Army) und der Stadtwerkeverwaltung in K 5 am 28. März

Da die Telefonleitung der Stadtwerke zwischen dem Wasserwerk Käfertal, in das die US-Army am 28.3.1945 vorgerückt war, und der K 5-Schule in der Stadtmitte noch intakt war – anders als die anderen Verbindungen –, konnte mithilfe der jungen Telefonistin Gretje Ahlrichs, dem Betriebsleiter des Wasserwerks Heinrich Friedmann sowie dem Leiter des „Ausbesserungstrupps“ der Stadtwerke Peter Nikolaus Quintus die Übergabe der Stadt Mannheim organisiert werden.

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Kapitel 4

Der Wiederaufbau nach Kriegsende

1945

Wiederaufbau der Energie- und Wasserversorgung

Die starken Zerstörungen Mannheims im Zweiten Weltkriegs betrafen auch die Energie- und Wasserversorgung. Die Anlagen des Gaswerks waren zu 80 Prozent zerstört, die Stromversorgung war durch Fehlerstellen im Kabelnetz sowie großen Bauschäden an den Umspannwerken, Schalt- und Trafo-Stationen nur „im Kern genügend ausreichend“. Für die Wasserversorgung waren hauptsächlich die stark beschädigten Leitungen, vor allem bei den Wasserhauptrohren kritisch. Trotz Materialknappheit und den Wirren der Nachkriegszeit war das Gasleitungsnetz schon 1950 wieder größtenteils in Betrieb, die Absatzzahlen für Strom und Gas stiegen, und die Netzverluste bei Strom, Gas und Wasser konnten bis Mitte der 1950er Jahre auf mittlere einstellige Prozentbeträge gesenkt werden.

1953

Anheizen des zur Gaskokerei umgebauten Werks Luzenberg

Es wird mit der Umrüstung von Dampf auf die wirtschaftlichere Heizwasserlieferung im Fernwärmenetz begonnen.

1954/55

Beginn der Gasversorgung von Worms

Anfang 1954 signalisierte außerdem die Stadt Worms Interesse an einer Belieferung durch die Mannheimer Werke. Die Stadt war bisher von der SFG beliefert worden, konnte diesen Vertrag aber kündigen und wollte dies auch tun, da die SFG (Saar Ferngas AG) Gas nach Lothringen und Paris liefern musste und dementsprechend zuweilen Engpässe auftraten. Am 9. bzw. 13. Juli 1954 wurde der Gaslieferungsvertrag zwischen den Städten Worms und Mannheim unterschrieben und am 3. August nachträglich vom Wirtschaftsausschuss genehmigt.

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Kapitel 5

Strom und Wasser für eine prosperierende Stadt

1958

Neuorganisation der Wasserwerksgesellschaft Mannheim mbH (WGM) zur Gas- und Wasserwerke Rhein-Neckar AG (Rheinag)

Die bisherige Wasserwerksgesellschaft Mannheim (WGM) war ab 1958 nicht nur für die Gewinnung von Trinkwasser, sondern außerdem für die Gas-Erzeugung zuständig und firmierte fortan unter Gas- und Wasserwerke Rhein-Neckar AG (Rheinag). Die Stadtwerke selbst konzentrierten sich auf das Verteilungsgeschäft von Wasser, Gas und Strom.

1959

Beginn der Fernwärmeversorgung mittels Heizwasser

Am 21. Juli 1959 genehmigte der Stadtrat einstimmig den Konzessionsvertrag mit der Rheinag, demzufolge diese sich verpflichtete, die Versorgung mit Fernwärme zu übernehmen, während die Stadt der Rheinag dafür das ausschließliche Nutzungsrecht städtischen Grunds zugestand. In der Folge konnte mit der „planmäßigen Aufschließung des Stadtinnern“ begonnen werden. In der Nähe des Schlachthofs wurde eine Heizzentrale errichtet, in der das umlaufende Heizwasser mit Dampf aus dem GKM erhitzt und dann verteilt wurde. Die Inbetriebnahme erfolgte am 12. Oktober 1959. Der 1957 eingeweihte Neubau des Nationaltheaters war das erste öffentliche Gebäude in Mannheim, das mit Fernwärme beheizt wurde.

1961

Gründung der Gasversorgung Süddeutschland (GVS)

Um der Ruhrgas AG mit der geplanten Verlängerung der Reichsleitung bis Karlsruhe zuvorzukommen, schlossen sich die Oberbürgermeister von Mannheim (Reschke) und Stuttgart (Klett) am 4. November 1960 zusammen und gaben ihr gemeinsames Vorhaben zum Bau einer Gasverbundleitung zur Anzeige. Am 5. März 1961 wurde die GVS Gasversorgung Süddeutschland gegründet, bestehend aus Stuttgart (44 %), Mannheim
(35 %) sowie Freiburg, Pforzheim, Reutlingen, Ulm, Baden-Baden, Göppingen und SWG (Südwestdeutsche Ferngas). Heidelberg konnte sich noch nicht zu einem Betritt entschließen.

1963

Vollendung des Wiederaufbaus des Wasserturms am Friedrichsplatz

1955 wurde ein Architektenwettbewerb zur Instandsetzung des mit Notdach versehenen Wasserturms am Friedrichsplatz ausgelobt. Der mit dem ersten Preis ausgezeichnete Entwurf mit Drehrestaurant stieß allerdings auf Ablehnung; letztlich wurde bis November 1963 ein historisierender Wiederaufbau vorgenommen, im Zuge dessen neben der Wiederherstellung des Turmhelms und der Instandsetzung der Fassade auch die technischen Einrichtungen ausgebaut wurden.

1964

Einweihung der Erdölraffinerie auf der Friesenheimer Insel

Die Bauarbeiten auf der Friesenheimer Insel besaßen enorme Dimensionen. Auf nahezu zwei Quadratkilometern wurde neben der Errichtung des Doppelheizkraftwerks und der riesigen Raffinerie ein Ölhafenbecken angelegt, eine Brücke über den Altrhein gebaut, es wurden Straßen und Gleise angelegt. Die Erdölraffinerie konnte am 21. Juli 1964 eingeweiht werden.

1964

Inbetriebnahme des Heizkraftwerks (HKW) auf der Friesenheimer Insel

1964 wurden die ersten beiden schwerölbefeuerten Kesselanlagen des Heizkraftwerks, 1965 der erste Müllkessel mit einer Verbrennungskapazität von 12 t Müll/h in Betrieb genommen; ein Jahr später folgte ein zweiter.

1965

Gründung des Zweckverbands Wasserversorgung Kurpfalz (ZWK)

1965

Bezug des neuen Verwaltungshochhauses am Luisenring

Der Rheinag/RHE AG gelang es nun angesichts des größer werdenden Platzbedarfs der Stadtwerke, auf den angeworbenen Flächen am Luisenring den Bau eines Hochhauses zu realisieren; mit ihm wurde im Oktober 1962 begonnen. Im Dezember 1965 war das neue Domizil am Luisenring bezugsfertig.

1966

Umbenennung der Gas- und Wasserwerke Rhein-Neckar AG (Rheinag) in Energie- und Wasserwerke Rhein-Neckar-Aktiengesellschaft (RHE )

1968

Schließung des 1953 begonnenen „110-kV-Rings“ um Mannheim

Mit der Leitungsverbindung zwischen dem Umspannwerk I (UW I) im Industriehafen und dem GKM wurde der 110-kV-Ring geschlossen. Damit wird die Stromversorgung der Stadt Mannheim ebenso großzügig wie wirtschaftlich auf Jahrzehnte gesichert. Unter den Werken vergleichbarer Größe haben die Stadtwerke Mannheim als erste den Bau eines 110 kV-Ringes begonnen und damit eine Vorleistung für die spätere Generation übernommen.

1968

Stilllegung der Gaskokerei Luzenberg

1972

Inbetriebnahme des Wasserwerks Schwetzinger Hardt des ZWK

1972

Vollendung des Umstiegs auf Erdgas

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Kapitel 6

Der Weg vom Eigenbetrieb zum Unternehmen und Ausbau der Fernwärme

1974

Gründung der Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (MVV GmbH)

Der Mannheimer Gemeinderat folgte am 31. Juli 1973 mit einem Grundsatzbeschluss zur organisatorischen Neuordnung der Versorgungs- und Verkehrsbetriebe, der eine Umwandlung der Stadtwerke Mannheim in eine GmbH sowie die Gründung zweier Aktiengesellschaften für Versorgung und Verkehr intendierte. Am 27. März 1974 wurde der Gesellschaftsvertrag unterzeichnet. Die Mannheimer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (MVV GmbH) wurde als übergeordnete Holding gegründet.

1978

Inbetriebnahme des ersten Abschnitts des „Demonstrationsprojekts Fernwärme“

Die 1970er Jahre waren geprägt durch einen Aufschwung der Fernwärme. 1977 konnte das Demonstrationsprojekt Fernwärme starten. Neben der Verlegung neuer Heizwasserleitungen bildete eine rund vier Kilometer lange Fernheizleitung von der Einspeisung Nord (ESN) auf dem Gelände der ehemaligen Gaskokerei zum Heizwerk Vogelstang das Herzstück des ersten Projektabschnitts. Der Anschluss des Heizwerks an das Stadtheiznetz erfolgte am 30. Oktober 1978.

1987

Aufnahme der Fernwärmeversorgung von Heidelberg

Die neue Gesellschaft, die Fernwärme Rhein-Neckar GmbH (FRN), zu gleichen Teilen bestehend aus RHE und Badenwerk, übernahm zusammen mit der RHE den Bau der Fernwärmeleitung von Mannheim nach Heidelberg. Im Herbst 1987 konnte die Leitung in Betrieb genommen werden.

1989

Beginn der Fernwärmeversorgung von Schwetzingen

Die Gesamtlänge des Fernwärmenetzes betrug mittlerweile rund 52 Kilometer und bildete damit das zu jener Zeit größte zusammenhängende Netz in Westdeutschland; in Mannheim wie in Heidelberg war jeweils fast ein Drittel der Haushalte daran angeschlossen. 1989 folgte die Aufnahme der Fernwärmeversorgung von Schwetzingen.

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Kapitel 7

Marktliberalisierung, Börsengang und Expansion

1990

Beginn des Engagements in Polen

Die MVV vereinbarte mit der Stadt Warschau die Sanierung ihres Fernwärmenetzes. Mit einem Anschlusswert von 6000 MW wurde es zum weltweit Zweitgrößten.

1996

Veröffentlichung des CO2-Minderunsprogramms

MVV verfügte schon 1996 über ein erstes CO2 -Minderungsprogramm. Es enthielt Fördermaßnahmen für erneuerbare Energien (etwa die Förderung von Photovoltaikanlagen), Zuschüsse für Wärmedämmmaßnahmen oder Energie-Beratungsangebote. Das CO2-Minderungsprogramm war Teil des ersten, 1997 veröffentlichten Umweltberichts von MVV.

1998

Aufnahme des Energiehandels

1998

Beschluss des Mannheimer Gemeinderats zur Teilprivatisierung der Energiesparte der MVV durch einen Börsengang

In der Sitzung am 20. Juli 1998, die Gerhard Widder als die „wichtigste Sitzung seit Gründung des MVV-Konzerns“ bezeichnete, beschloss der Aufsichtsrat die „Teilprivatisierung der MVV-Versorgung“. Im Gemeinderat stand das Thema sieben Tage später auf der Tagesordnung; er stimmte der Beschlussvorlage einstimmig zu. Im Zuge dessen wurde die Stadtwerke Mannheim AG in MVV Energie AG und die Mannheimer Verkehrs AG in MVV Verkehr AG umbenannt.

1999

Erstnotiz der MVV-Aktie an den Wertpapierbörsen in Frankfurt und Stuttgart

Der Börsengang der MVV Energie AG erfolgte am 2. März 1999 – und damit in einem günstigen Börsenklima.

1999

Einstieg (investiv) in den polnischen Fernwärmemarkt durch Minderheitsakquisition der Fernwärmegesellschaft in Skarzysko-Kamienna (2001: Bydgoszcz, 2002: Szczecin)

2000

Gründung der tschechischen Tochtergesellschaft MVV Energie CZ

2000

Erwerb von 50,1 % (Stimmrechte) an der Energieversorgung Offenbach AG (EVO) / 100 % der Köthen Energie GmbH / 25,1 % an den Stadtwerken Buchen

Der Erwerb einer Minderheitsbeteiligung
(25,1 %) an den Stadtwerken Buchen im Januar 2000 und die Übernahme der Köthen Energie GmbH in Sachsen-Anhalt im Juli 2000 waren die ersten Schritte zur Umsetzung der Expansionsstrategie der MVV. Im Oktober 2000 folgte im nächsten größeren Schritt der Erwerb der Aktienmehrheit an der Energieversorgung Offenbach AG (EVO).

2001

Beteiligung an der Stadtwerke Solingen GmbH (SWS GmbH) mit 49,9 % und an der Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH & Co. KG (SWI) mit 48,4 %

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Kapitel 8

Schwerpunkt Nachhaltigkeit und Investitionen in moderne Kreislaufwirtschaft

2003

Inbetriebnahme der Biomassekraftwerke Mannheim, Königs Wusterhausen und Flörsheim-Wicker

Nach Inkrafttreten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes am 1. April 2000 verstärkte MVV ihre Aktivitäten in diesem Bereich. Ein Schwerpunkt lag dabei auf dem Bau von mit Biomasse (Altholz) betriebenen Kraftwerken. Ende 2003 gingen die Kraftwerke in Mannheim, Königs Wusterhausen bei Berlin und Flörsheim-Wicker bei Wiesbaden in Betrieb.

2004

Übernahme von 51 % der Anteile der Stadtwerke Kiel AG

Im Mai 2004 übernahm die MVV mit 51 % die Aktienmehrheit an den Stadtwerken Kiel für 133 Millionen Euro.

2005

Gründung von MVV Energiedienstleistungen GmbH und MVV Umwelt GmbH

2005

Inbetriebnahme der thermischen Restabfallbehandlungsanlage TREA Leuna

Die thermische Restabfallbehandlungs- und Energieerzeugungs-Anlage TREA Leuna wurde 2005 zur Verwertung und Beseitigung von Industrie- und Gewerbeabfällen sowie von kommunalen Abfällen in Betrieb genommen.

2006

Gründung von „Shared-Services-Gesellschaften“ für Abrechnung und Ablesung, für IT und für Handel

2006

Beteiligung an den Stadtwerken Schwetzingen

2006

Erwerb der IVB Immobilien Versorgung GmbH (Berlin) und der Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG (IGS)

2007

Ausstieg aus den Aktivitäten in Polen

2007

Verkauf von 16,1 % der MVV Energie AG an RheinEnergie AG (Köln) durch die Stadt Mannheim

2008

Gründung der MVV Environment Ltd. (London)

MVV Environment bietet Abfallentsorgungsunternehmen in öffentlicher Hand, Kommunen und privaten Abfallentsorgern nachhaltige und effiziente Lösungen für die abfallbefeuerte Energieerzeugung.

2009

Start des Fernwärmeausbau- und Verdichtungsprogramms in Mannheim

Nach einer umfassenden Wirtschaftlichkeitsanalyse startete MVV im Juni 2009 mit dem Fernwärme-Ausbau- und -Verdichtungsprogramm in Mannheim. Bisher noch nicht mit Fernwärme versorgte Gebiete sollten erschlossen und bestehende Fernwärme-Netzgebiete verdichtet werden.

2009

Beteiligung an den Stadtwerken Sinsheim mit 30 % der Anteile

2010

Erwerb eines Windparks in Plauerhagen, dem bis 2021 weitere folgten

Mit dem Erwerb eines Windparks in Mecklenburg-Vorpommern gelang MVV der Einstieg in den Windenergiemarkt. Der Windpark Plauerhagen, rund 90 km südlich von Rostock, verfügt über insgesamt acht Windkraftanlagen und einer installierten Gesamtleistung von 16 Megawatt.

2010

Inbetriebnahme der Fernwärmetransportleitung nach Speyer

Mit der Inbetriebnahme der neuen Fernwärmeleitung von Mannheim nach Speyer und der Anbindung von Speyer wird das Fernwärmenetz weiter ausgebaut und erreicht damit nun auch die andere Rheinseite.

2012

Beteiligung an der Stadtwerke Walldorf GmbH mit 25 % der Anteile

2012

Inbetriebnahme der ersten Biomethananlage in Klein Wanzleben; im Folgenden Ausbau mit drei weiteren Anlagen in der Magdeburger Börde zu einem Cluster

Biomethan gilt als wichtiger Baustein der Energiewende. Nach der Inbetriebnahme der ersten Biomethananlage in Klein-Wanzleben kamen Anlagen in Kroppenstedt, Staßfurt und Barby hinzu und bilden in der Magdeburger Börde den Biomethancluster von MVV.

2013

Bau eines Fernwärmespeichers auf dem Gelände des GKM

2013 wurde in Mannheim der damals leistungsstärkste Fernwärmespeicher Deutschlands in Betrieb genommen. Mit dem Fernwärmespeicher wird sowohl die Versorgungssicherheit für die an das Fernwärmenetz angeschlossenen Haushalte weiter erhöht als auch ermöglicht, deutlich flexibler auf die unterschiedlich hohe Einspeisung von Sonnen- und Windenergie in das deutsche Stromnetz und die hieraus resultierende schwankende Nachfrage nach konventioneller Energie reagieren zu können.

2014

Übernahme der Windwärts Energie GmbH und Mehrheitsbeteiligung an der Juwi AG (2022: organisatorische Zusammenführung)

Mit den beiden Akquisen Juwi und Windwärts im Jahr 2014, die 2022 organisatorisch zusammengefügt worden sind, hat sich das Unternehmen professionell im Bereich der erneuerbaren Energien verstärkt. Die beiden Gesellschaften mit jahrelanger Erfahrung in der Entwicklung von Windparks hatten bereits Mitte der 1990er Jahre die Energiewende vorangetrieben, als viele große Energieunternehmen nur wenig Interesse an erneuerbaren Energien zeigten.

2014

Gründung der Tochtergesellschaft Beegy

2014

Verlängerung der Konzessionsverträge mit der Stadt Mannheim um weitere 20 Jahre

Der Mannheimer Gemeinderat beschließt im Oktober 2014 die Verlängerung der Konzessionsverträge mit MVV Energie für Strom, Gas und Wasser sowie des Gestattungsvertrags für die Fernwärme. Damit setzt die Stadt Mannheim auch in den kommenden 20 Jahren bei ihrer Energie- und Wasserversorgung auf die bewährte Partnerschaft mit der MVV Energie AG.

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Kapitel 9

Energieversorgung im Zeichen von Energiewende und Klimawandel

2015

Inbetriebnahme von Biomethananlagen in Staßfurt und Barby

2015

Inbetriebnahme der thermischen Abfallverwertungsanlage in Plymouth und des Biomassekraftwerks in Ridham Dock

Die thermische Abfallverwertung in Plymouth (Südwestengland) und das Biomassekraftwerk in Ridham Dock im Osten Londons erzeugen nach Abschluss der Inbetriebnahme und nach bestandenen Abnahmetests nachhaltig Energie.

2017

Strategische Partnerschaften mit DC-Datacenter-Group, Econ Solutions und Qivalo

MVV und die DC-Datacenter-Group GmbH nahmen 2017 die Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Umsetzung von maßgeschneiderten Kundenlösungen im Bereich Datacenter auf. Mit dem Erwerb des Energiedaten-Dienstleisters econ Solutions GmbH erweitert MVV ihre Produkt- und Dienstleistungspalette im Bereich des Energiedatenmanagements für Industrie und Mittelstand. Mit dem Joint Venture Qivalo verfügt MVV über moderne Messdienstleistungen im Bereich der Wohnungswirtschaft.

2017

Einführung der neuen MVV-Marke und des Slogans „Wir begeistern mit Energie“

Auf dem Mannheimer Maimarkt 2017 wurde es erstmalig präsentiert: Das neue Logo von MVV. Aus dem „Stern“ wurde eine „Schleife“. Sie steht für ein dynamisches Unternehmen in einem dynamischen Markt. Der Markenauftritt wurde grundlegend überarbeitet und trägt das Versprechen an die Kundinnen und Kunden sowie an sich selbst „Wir begeistern mit Energie“.

2018

Übernahme der Bioabfall-Vergärungsanlage in Dresden-Klotzsche

Die MVV erwarb mit der Bioabfall-Vergärungsanlage in Dresden-Klotzsche 2018 ihre erste Biogasanlage. Die Vergärung von Bioabfällen bietet enormes Potenzial für eine energetische Nutzung und ergänzt damit die anschließende Kompostierung um einen weiteren Baustein einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.

2019

Erhöhung der Anteile der MVV Energie AG an der Juwi AG auf 100 %

Bislang mit 51 % Mehrheitseigentümerin übernahm die MVV im Jahr 2019 100 % der Anteile an Juwi. Für MVV war dieser Schritt ein weiterer wichtiger Impuls für den Ausbau der erneuerbaren Energien.

2020

Offizielle Inbetriebnahme des Küstenkraftwerks in Kiel

Als Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke Kiel, MVV und der Landeshauptstadt Kiel entstand mit dem Küstenkraftwerk Kiel die modernste Anlage Europas. Der Bau war mit 290 Millionen Euro die größte Investition in der Geschichte der Stadtwerke Kiel.

2020

Anschluss der thermischen Abfallbehandlungsanlage auf der Friesenheimer Insel an das Fernwärmenetz

Im Frühjahr 2020 wurde mit der Anbindung der thermischen Abfallbehandlungsanlage auf der Friesenheimer Insel an das eigene Fernwärmenetz die erste große Etappe von MVV auf dem Weg zur Grünen Wärme erreicht.

2020

Einstieg von First Sentier Investors (heute: Igneo Infrastructure Partners) bei der MVV Energie AG mit einem Aktienanteil von 45,8 % durch Erwerb sämtlicher von der EnBW AG und der Rheinenergie AG gehaltener Anteile

2021

Inbetriebnahme der neuen thermischen Abfallbehandlungsanlage im schottischen Dundee

Nach drei Jahren Bauzeit konnte im schottischen Dundee die modernste Abfallbehandlungsanlage Europas in Betrieb genommen werden.

2021

Erwerb der in Deutschland und Luxemburg tätigen AVANTAG Energy, Spezialist für Photovoltaik-Aufdachanlagen

Die Tochtergesellschaft MVV Enamic hat zum 25. November 2021 100 % der Geschäftsanteile an der AVANTAG Energy S.à.r.l sowie an deren Schwestergesellschaft Philipp Rass Energy GmbH erworben. Beide Unternehmen sind Spezialisten im Bereich der Projekt- und Konzeptentwicklung für Solaranlagen für Industrie, Gewerbe und Immobilienwirtschaft im deutschen und luxemburgischen Markt.

2021

Vorstellung des „Mannheimer Modells” mit den drei Bausteinen Wärmewende, Stromwende und Kundenlösungen

Das „Mannheimer Modell“ von MVV, mit dem das Unternehmen bis 2035 #klimapositiv werden will, wird auch von anderer Stelle anerkannt: 2021 wurde die MVV durch die Ratingagentur ISS ESG mit der besten Ratingnote für den Energiesektor ausgezeichnet; damit gehört das Unternehmen zu den weltweit vier nachhaltigsten Energieunternehmen dieses Ratings.

2022

Inbetriebnahme einer Biogasanlage in Bernburg

Im Oktober 2022 hat MVV ihre Anlage zur Vergärung von Bioabfällen in Bernburg (Saale) offiziell in Betrieb genommen. Dies ist ein weiterer wichtiger Beitrag für eine regionale und nachhaltige Kreislaufwirtschaft.

2022

Testierung von MVV als erstes deutsches und als eines der ersten Energieunternehmen weltweit entsprechend dem Net-Zero-Standard der Science Based Targets Initiative (SBTi).

MVV ist das erste deutsche und eines von nur drei Energieunternehmen weltweit, dessen Ziele von der Science Based Targets Initiative (SBTi) als Net-Zero-kompatibel verifiziert wurden.

2022

Ratingagentur ISS zählt MVV weltweit zu den nachhaltigsten Energieunternehmen

2022

Verkauf der MVV Energie CZ

2023

Inbetriebnahme einer Flusswärmepumpe am Rhein für die grüne Fernwärme in Mannheim und der Region

Die Flusswärmepumpe am Rhein ist im Rahmen des Reallabors der Energiewende „Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eine von insgesamt fünf Großwärmepumpen, die an verschiedenen Standorten in Deutschland errichtet werden. Im Oktober 2023 fand die offizielle Inbetriebnahme der aktuell größten Wärmepumpe dieser Art in Europa statt. Das Flusswasser des Rheins wird seitdem als klimaneutrale Wärmequelle genutzt, um Fernwärme für rechnerisch rund 3.500 Haushalte zu erzeugen.

2023

Bioabfallvergärungsanlage Dresden ist die erste #klimapositive Anlage von MVV

Mit dem Bau der Biogasaufbereitungsanlage kann das gewonnene Biogas zu Biomethan weiterverarbeitet und in das Gasnetz eingespeist werden. Das dabei abgeschiedene CO2 wird von dem Schweizer Unternehmen neustark in einer innovativen Speicheranlage permanent an Abbruchbetongranulat gebunden. Dadurch werden Treibhausgase der Atmosphäre dauerhaft entzogen und somit Negativemissionen geschaffen. Die Bioabfallvergärungsanlage in Dresden-Klotzsche ist damit die erste Anlage von MVV, durch deren Betrieb insgesamt mehr Treibhausgase eingespart als in die Atmosphäre entlassen werden.