Warum wir klimapositiv werden wollen und wie das funktionieren soll, erläutert der Vorstandsvorsitzende unserer Unternehmensgruppe.

Warum hat MVV nun noch einmal die Schlagzahl in puncto Klimaschutz erhöht?
Klimaschutz und Energiewende sind schon lange Maxime unseres Handelns. Als einer der großen Emittenten kommt der Energiewirtschaft bei der Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft in zweierlei Hinsicht eine Schlüsselrolle zu. Der Ausbau der erneuerbaren Energien, Elektromobilität, die Wärmewende, Smart Cities: All das geht nur mit Energie und nur durch den Einsatz klimafreundlicher Technologien. Zugleich muss die Energiewirtschaft ihre direkten Emissionen auf null herunterfahren. Das treiben wir schon seit vielen Jahren voran, aktuell mit unserem Kurs Klimaneutralität. Klimaexperten sagen aber ganz klar, dass die Industriestaaten den Weg zur Entnahme von Treibhausgasen aus der Atmosphäre gehen müssen. Mit unserem „Mannheimer Modell“ wollen wir unseren Teil dazu beitragen und eines der ersten klimapositiven Energieunternehmen werden.

Wie genau will MVV klimapositiv werden?
Auf dem Weg zur Klimaneutralität gibt es für uns drei Handlungsfelder: erstens die Wärmewende, zweitens die Stromwende und drittens grüne Produkte und Lösungen für unsere Kunden. Die Wärmewende ist der vielleicht wichtigste Schlüssel für die Erreichung der Klimaneutralität der MVV bis 2040. Wir sind Deutschlands drittgrößter Fernwärmeversorger und werden die Fernwärme in Mannheim und der Metropolregion bis 2030 vollständig auf grüne Energiequellen umstellen - also von 100 Prozent fossil auf 100 Prozent grün. Dafür setzen wir auf einen breiten Mix grüner Optionen wie sonst kaum ein anderes Energieunternehmen: Wir nutzen Abwärme aus der Behandlung von Abfall, nutzen regenerative Energien wie Biomasse, Biomethan und von Flusswärmepumpen und neue Möglichkeiten im Bereich der Geothermie sowie der industriellen Abwärme. Unsere Biomassekraftwerke und thermischen Abfallbehandlungsanlagen werden wir langfristig sogar zu CO₂-Senken weiterentwickeln. Und auch bei der Stromwende haben wir uns ambitionierte Ziele gesteckt: Hier wollen wir unser Portfolio an erneuerbarer Leistung bis 2026 gegenüber 2016 noch einmal verdoppeln – so wie wir es schon zwischen 2009 und 2016 geschafft haben. Und nicht zuletzt unterstützen wir unsere Kunden – Privat- und Gewerbekunden ebenso wie unsere Mittelstands- und Industriekunden – auf ihrem Weg zur Klimaneutralität.