13. März 2015 | MVV

MVV Energie will Verknüpfung von erneuerbaren und konventionellen Energien

Mannheimer Energieunternehmen investiert in diesem Geschäftsjahr bis zu 500 Millionen Euro in das Energiesystem der Zukunft - Milde Witterung hinterlässt ihre Spuren - Positiver Ausblick

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie wird auch in den kommenden Jahren kräftig in das Energiesystem der Zukunft investieren. Nachdem die Unternehmensgruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 321 Millionen Euro für den Ausbau der erneuerbaren Energien und für die Stärkung der Energieeffizienz sowie für Modernisierung und Pflege ihrer bestehenden Netze und Anlagen aufgewendet hat, sollen im laufenden Geschäftsjahr bis zu 500 Millionen Euro in Wachstum und Bestand fließen. Das kündigte der Vorstandsvorsitzende von MVV Energie, Dr. Georg Müller, auf der diesjährigen Hauptversammlung des Unternehmens am Freitag im Congress Center Rosengarten in Mannheim an. "Für uns steht die nachhaltige Verknüpfung von erneuerbaren und konventionellen Energien entlang der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette im Vordergrund, um den Weg in das Energiesystem der Zukunft sozial und ökologisch, aber auch wirtschaftlich erfolgreich gestalten zu können."

Die Energiewirtschaft befinde sich nach wie vor in einem Strukturwandel. Vor den Aktionären betonte Dr. Müller, dass die Energieversorgung erneuerbarer, flexibler und effizienter werden, dabei sicher und bezahlbar bleiben müsse. Die Politik habe die Aufgabe, die Rahmenbedingungen für ein neues Marktsystem zu schaffen, "in dem die erneuerbaren, aber volatilen Energien und die konventionellen, aber sicheren Energien volks- und betriebswirtschaftlich sinnvoll betrieben werden können".

Als grundlegende Voraussetzungen für diesen Wandel sieht das Mannheimer Energieunternehmen Verlässlichkeit und Planbarkeit. Dies könne über eine konsequente Weiterentwicklung des heutigen Energy-Only-Markts erfolgen, in dem bewusst wettbewerblich entstehende Preisspitzen zugelassen werden, oder über die Einführung eines dezentralen Leistungsmarkts. "Entscheidend", so Dr. Müller, "ist am Ende ein Energiemarkt-Design, das Systemsicherheit schafft und permanente Eingriffe in Marktprozesse vermeidet".

Gleichzeitig spricht sich MVV Energie für einen weiteren Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und eine entsprechende Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes aus. Nach den Worten des MVV-Vorstandsvorsitzenden leistet KWK "einen unverzichtbaren Beitrag zur Wärmewende als wesentlichem Teil der Energiewende". Gerade in Städten und Ballungsräumen entlaste die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme in Verbindung mit der umweltfreundlichen Fernwärme den Wärmesektor maßgeblich und bleibe im Vergleich zu allen anderen Versorgungssystemen die volkswirtschaftlich effizienteste, ökologischste und für die Verbraucher günstigste Lösung.

Gleichzeitig bilde KWK auf der Stromseite die ideale Ergänzung zu den erneuerbaren Energien. Dr. Müller: "Wärme wird in der Regel dann benötigt, wenn Sonne und Wind sich rarmachen - im Winter nämlich." Diese Systemleistung müsse die Kraft-Wärme-Kopplung auch in Zukunft wirtschaftlich wahrnehmen können. Nur so lasse sich das gesetzlich verankerte Ziel, bis 2020 in Deutschland 25 Prozent des Stroms aus KWK zu erzeugen, auch erreichen.

Erneuerbarer Strom reicht für alle Haushaltskunden
MVV Energie liegt bereits heute bei einem KWK-Anteil von 28 Prozent. Bei den erneuerbaren Energien konnte die Unternehmensgruppe im letzten Geschäftsjahr ihre Erzeugungskapazitäten um 9 Prozent auf 344 Megawatt steigern. Dabei erhöhte sich die in diesen erneuerbaren Anlagen erzeugte Strommenge um 16 Prozent auf 872 Millionen Kilowattstunden. Dies entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 250.000 Drei-Personen-Haushalten. Dr. Müller: "MVV Energie erzeugt bereits heute mehr Strom aus erneuerbaren Energien, als all unsere Haushaltskunden in Mannheim, Kiel und Offenbach verbrauchen."

Das wirkt sich auch positiv beim Klimaschutz aus. So konnte MVV Energie im abgelaufenen Geschäftsjahr mit der Energieerzeugung in ihren Erneuerbare-Energien-Anlagen den Ausstoß von insgesamt 685.000 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids vermeiden und damit 22 Prozent mehr als im Jahr davor.

Zufriedenstellendes Ergebnis
Im letzten Geschäftsjahr 2013/14 (1. Oktober 2013 - 30. September 2014) hat das Mannheimer Energieunternehmen nach den Worten des MVV-Vorstandsvorsitzenden ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht und dabei trotz der anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen auf den Energiemärkten und des außergewöhnlich milden Winters die eigene Jahresprognose eingehalten. Der Umsatz der Mannheimer Unternehmensgruppe lag mit 3,8 Milliarden Euro fast wieder auf der Rekordmarke des Vorjahres, als MVV Energie erstmals in der Unternehmensgeschichte die 4-Milliarden-Grenze knapp übertreffen konnte. Das operative Ergebnis belief sich auf 173 Millionen Euro.

Dr. Müller: "Die kontinuierlich sinkende Marge in der Stromerzeugung hinterlässt in der gesamten Energiebranche und damit auch bei uns ihre Spuren." Gleichzeitig sind im Ergebnis auch die steigenden Erlöse und Ergebnisbeiträge aus den Wachstumsinvestitionen im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz zu sehen, "die allerdings die Rückgänge im konventionellen Bereich noch - und die Betonung liegt auf noch - nicht ausgleichen können."

Nachdem auch der diesjährige Winter mit milden Temperaturen für einen Rückgang gerade beim Wärme- und Gasabsatz gesorgt hat, ist das Ziel, in diesem Jahr mit einem wieder steigenden Ergebnis abzuschließen, "ambitionierter" geworden: "Wir arbeiten intensiv daran, unsere Ergebnisprognose von 180 bis 195 Millionen Euro zu erreichen."

Konstante Dividende
Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2013/14 schlagen Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung eine konstante Dividende von 90 Cent je Aktie vor. Die Ausschüttungssumme liegt damit erneut bei 59,3 Millionen Euro.

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Sebastian Ackermann
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