#Klimapositiv bis 2035 – wie geht das?

Wir werden bis 2035 #klimapositiv, also bereits fünf Jahre früher als bisher avisiert. Um negative Gesamtemissionen zu erreichen und damit #klimapositiv zu werden, werden wir der Atmosphäre aktiv CO2 entziehen, es dauerhaft binden, nutzen oder speichern.

Dafür führen wir unsere bisherigen Klimaschutzaktivitäten konsequent fort und verfolgen einen noch ambitionierteren Pfad zum Ausbau von BECCUS (Bioenergy Carbon Capture Usage and Storage): In diesem Zuge werden wir unsere Biomasseheizkraftwerke und thermischen Abfallbehandlungsanlagen (TAB-Anlagen) technologisch so umrüsten, dass wir neben fossilem auch biogenes, also bereits klimaneutrales, CO2 dauerhaft der Atmosphäre entziehen können. So wird MVV nicht nur eigene unvermeidbare Restemissionen ausgleichen, sondern, über die zusätzlich entzogenen Mengen, #klimapositiv. 

Die ersten Schritte haben wir bereits erfolgreich realisiert: In Mannheim testen wir derzeit die Abscheidung, Verflüssigung und die Verladung von CO2 mit einer Pilotanlage; in Dresden ist mit unserer Bioabfallvergärungsanlage die erste klimapositive Anlage entstanden. Noch in dieser Dekade werden wir unsere restlichen Bioabfallvergärungs- sowie Biomethananlagen mit BECCUS ausrüsten; unsere Biomasse- und TAB-Anlagen folgen in der nächsten Dekade.

Ein Schlüssel auf dem Weg zu #klimapositiv bis 2035: thermische Abfallbehandlungsanlagen

Sowohl bei der natürlichen Zersetzung als auch bei der Verbrennung von Restabfall entweicht CO2. In unseren thermischen Abfallbehandlungsanlagen (kurz TABs) können wir das Treibhausgas nach der Verbrennung aus dem Rauch abfangen, um es anschließend sicher zu speichern.

In den TABs werden Restabfälle im Volumen zunächst deutlich reduziert. Dabei werden vorhandene Schad- und Giftstoffe vollständig neutralisiert. Restemissionen an Feinstaub, Stickoxiden und Schwefeldioxiden werden über hochmoderne Rauchgasreinigungsanlagen herausgefiltert. Am Ende des Prozesses werden zudem nicht-recycelte Wertstoffe, beispielsweise Metalle und Wertstoffe für die Bauindustrie, aussortiert und wieder nutzbar gemacht, also wieder in den Wirtschaftskreislauf eingebracht.

Wir gewinnen aus den Abfällen zunächst einmal wertvolle Energie: Die im Restabfall befindliche Energie nutzen wir in Form von Wärme, Strom und Prozessdampf für Industrie und Haushalte. 

Und wenn wir die Kohlenstoffverbindungen des Restabfalls im Rauchgas so herausfiltern, dass diese Emissionen nicht in die Atmosphäre gelangen, sondern sicher gelagert oder ihrerseits wieder als Einsatzstoff genutzt werden, dann ist dieser Prozess sogar CO2-negativ:

Derzeit sind ca. 50 % der in einer Thermischen Abfallbehandlungsanlage verwerteten Abfälle eines biogenen Ursprungs. Die aus den biologisch abbaubaren Anteilen von Abfällen aus Haushalten und Industrie erzeugte Wärme wird nach dem Gebäudeenergiegesetz als Biomasse und damit als erneuerbare Energie im Sinne des Gesetzes eingestuft. Der biologisch abbaubare Anteil im Abfall stammt aus biogenen Quellen wie Holz, Papier, Küchen- und Gartenabfälle, welche bei der Entstehung (z.B. Baumwachstum) CO2 aus der Atmosphäre entzogen haben. Die Verwertung von biogenen Abfällen ist demnach klimaneutral, weil dabei nur so viel CO2 aus den Abfällen freigesetzt wird, welches vorher durch bspw. biologisches Wachstum der Atmosphäre entzogen worden ist.

Wenn dieses - dem Produkt innewohnende - CO2 bei der thermischen Verwertung jedoch durch CO2-Abscheidung und Speicherung immobilisiert wird, wird durch das Vermeiden der Wiederfreisetzung des CO2 in die Atmosphäre eine CO2-Senke und somit ein #klimapositiver Beitrag geschaffen. Technisch wollen wir das so umsetzen, dass wir die Kohlenstoffverbindungen im Rauchgas des biogenen Restabfalls abscheiden, so dass diese nicht in die Atmosphäre gelangen, sondern sicher gelagert oder ihrerseits wieder als Einsatzstoff genutzt werden. Wir entziehen damit der Atmosphäre mehr CO2 – und werden #klimapositiv.

Es geht um uns: Lösungen für unsere Kunden

Mit neuen, grünen Produkten und Lösungen helfen wir unseren Kunden, ihre eigene Strom-, Verkehrs- und Wärmewende zu meistern und ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Kontakt

Dr. Mathias Onischka
Abteilungsleiter Nachhaltigkeit
Nachhaltig­keits­bericht Geschäfts­jahr 2023

Veröffentlicht am 23.02.2024
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Datenanhang KPI des MVV Nachhaltig­keits­berichts 2023
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