21. Juni 2013 | MVV

Bundesminister Altmaier ist beeindruckt von der "Modellstadt Mannheim"

E-Energy-Projekt "moma" übergibt Abschlussbericht an Bundesumweltminister Peter Altmaier - Variable Strompreise finden hohe Akzeptanz beim Verbraucher

Die Zukunft der Energieversorgung ist dezentraler, erneuerbarer, flexibler und intelligenter. Das ist eines der wesentlichen Ergebnisse des Projekts "Modellstadt Mannheim" (moma), dessen Abschlussbericht das federführende Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie nun in Berlin an Bundesumweltminister Peter Altmaier übergeben hat. Gerade durch die zunehmende Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien kommen auf die Verteilung der Energie neue Herausforderungen zu, um auch künftig eine sichere und zuverlässige Versorgung sicherzustellen. Die Antwort hierauf sind intelligente Netze und eine Nachfrage, die sich an das aktuelle Angebot anpasst.

Deshalb wurden nun mit „moma“ die Anforderungen an eine solche Netzinfrastruktur sowie die Möglichkeiten zur Nachfragesteuerung untersucht. Dieses Projekt wurde im Rahmen des bundesweiten Projektes "E-Energy" in ressortübergreifender Partnerschaft von Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministerium gefördert. Nach einer Laufzeit von vier Jahren hat das Projektkonsortium jetzt die Arbeiten erfolgreich abgeschlossen.

„Bei moma standen wir vor der Herausforderung, Strukturen und Abläufe in der Energiewirtschaft so zu verändern, dass auch in Zukunft mit einem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien eine effiziente, stabile und kostengünstige Energieversorgung sichergestellt werden kann“, betonte Dr. Werner Dub, Vorstandsmitglied der MVV Energie, gegenüber Minister Altmaier. "Die Ergebnisse des Projektes sind beeindruckend. Es liegt nun an den Marktakteuren, diese Aussagen für sich zu nutzen. Wir als Energieversorger werden unsere Schlussfolgerungen daraus ziehen und als Marktteilnehmer entsprechend handeln." Dub dankte der Bundesregierung für die Förderung des Projektes und den Konsortialpartnern für das Engagement und die Kompetenz.

Insgesamt haben an den drei Feldtests im Rahmen von moma rund 1000 Mannheimer Haushalte teilgenommen. Diese Haushalte hatten in dem Projekt die Möglichkeit, auf einen wechselnden Strompreis mit einer Verschiebung ihres Stromverbrauchs zu reagieren. Mit der Verlagerung des Stromverbrauchs in Zeiten mit viel erneuerbarem Strom im Netz und damit günstigem Preis trugen sie zur Integration der erneuerbaren Energien ins Netz und zur Stabilität des Stromnetzes bei. Gleichzeitig reduzierten sie dadurch mit variablen Strompreisen ihre Energiekosten. Im Durchschnitt hatte in dem Modellversuch eine Preisveränderung um 100 Prozent eine Verschiebung von 11 Prozent des Strombedarfs zur Folge. Unter bestimmten Bedingungen erhöht sich dieser Wert auf bis zu 35 Prozent.

Ein intelligentes Energiemanagement-System, der "Energiebutler", unterstützte die Haushalte bei dieser Verschiebung, die zu einer Gesamtkosteneinsparung beim Kunden führte. Über den Energiebutler konnten insbesondere Wasch- und Geschirrspülmaschinen immer dann automatisch eingeschaltet werden, wenn viel Strom aus Wind und Sonne zur Verfügung stand und damit der Preis niedrig war. Die Steuerung der Nachfrage leistet damit einen wichtigen Beitrag bei der Integration der Energie aus Sonne und Wind in die Stromnetze.

Neben der Nachfragesteuerung bildete die zukünftige Ausgestaltung der Netze ein Forschungsschwerpunkt der "Modellstadt Mannheim". Dabei wurde eine zellulare Struktur untersucht, die aus einer Vielzahl kleiner Netzbereiche besteht. Diese Bereiche optimieren sich selbst und kommunizieren miteinander. Im Projekt moma konnte so ein komplexes Verbundsystem wie unser Stromnetz mit einer Vielzahl von Einspeisern und Verbrauchern sicher betrieben werden.

Das Projekt "Modellstadt Mannheim" wurde von einem Konsortium aus dem Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie AG, IBM Deutschland GmbH, der Mannheimer Power Plus Communications AG (PPC), dem Dresdner Energieversorger DREWAG und dem Unternehmen Papendorf System Engineering sowie der Universität Duisburg/Essen und den Instituten Fraunhofer IWES, ifeu Heidelberg und IZES Saarbrücken getragen. Das Budget von rund 20 Mio. Euro wurde zur Hälfte vom Bundesumweltministerium bezuschusst.

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