Ministerpräsident Winfried Kretschmann besucht erste Flusswärmepumpe von MVV in Mannheim
Im Rahmen seiner diesjährigen Sommertour hat sich der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann über die Flusswärmepumpe des Mannheimer Energieunternehmens MVV Energie AG informiert. Bei seinem Besuch auf dem Gelände der Grosskraftwerk Mannheim AG (GKM) betonte er die Bedeutung solcher innovativen Projekte für die Energiewende.
„Die Flusswärmepumpe ist ein Baustein, um die Fernwärme in Mannheim künftig klimaneutral zu erzeugen“, sagte Dr. Gabriël Clemens, der MVV-Vorstandsvorsitzende, bei der Begrüßung des Ministerpräsidenten und seiner Delegation in der Maschinenhalle der MVV-Flusswärmepumpe. „Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Wärmewende in der Region.“
Ministerpräsident Kretschmann lobte die Fortschritte: „Die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ist eine Herausforderung. Ich bin sehr beeindruckt, wie MVV diese wichtige Aufgabe angeht. Sie zeigt, welch großes Potential solche Anlagen bei der Dekarbonisierung von Wärmenetzen haben und setzt Maßstäbe. Großwärmepumpen sollten in Zukunft hier eine viel größere Rolle spielen. Denn Umweltwärme in Flüssen, Seen oder Abwasser ist praktisch an jedem Standort vorhanden.“
Dr. Hansjörg Roll, Technikvorstand von MVV, unterstrich die Zukunftsziele des Unternehmens: „Bis 2030 wollen wir unsere Fernwärme in Mannheim und der Region vollständig aus klimafreundlichen Energiequellen erzeugen.“ Bereits heute wird neben der Flusswärmepumpe Energie aus der thermischen Abfallbehandlungsanlage und des Biomasseheizkraftwerks für das zentrale Fernwärmenetz genutzt. Zukünftig plant MVV weitere Optionen wie Tiefengeothermie, weitere Flusswärmepumpen und die Nutzung zusätzlicher industrieller Abwärme, um die Mannheimer Energieversorgung klimaneutral zu gestalten.
MVV treibt Energiewende mit grünem Dreiklang voran
Mit ihrem Mannheimer Modell hat sich MVV dem strategischen Ziel verpflichtet, bis 2035 #klimapositiv zu werden, also mehr Treibhausgase aus der Atmosphäre zu entziehen, als das Unternehmen emittiert. Dieses ambitionierte Ziel basiert auf einem Dreiklang aus Wärmewende, Stromwende und grünen Kundenlösungen.
Flusswärmepumpe als Vorzeigeprojekt
Christian Specht, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, betonte anlässlich des Besuchs des Ministerpräsidenten bei der ersten MVV-Flusswärmepumpe die herausragende Bedeutung dieses Projekts für die Stadt und die Region: „Der Ausbau und die Dekarbonisierung der Fernwärme sind von zentraler Bedeutung für unser Ziel, Mannheim klimaneutral zu machen. Die erste MVV-Flusswärmepumpe trägt dazu bei, unseren CO2-Fußabdruck erheblich zu reduzieren und kann zudem als Vorbild für andere Städte dienen.“
Die erste Flusswärmepumpe von MVV wurde im Oktober 2023 auf dem Gelände der Grosskraftwerk Mannheim AG (GKM) in Betrieb genommen. Mit einer thermischen Leistung von 20 Megawatt (MWth) nutzt die Anlage das Rheinwasser als klimaneutrale Wärmequelle und versorgt rechnerisch rund 3.500 Haushalte mit Fernwärme.
Dr. Kerstin Böcker, Vorständin des Grosskraftwerks Mannheim, hob die Bedeutung der Zusammenarbeit und der Nutzung bestehender Infrastrukturen für zukunftsweisende Projekte hervor: „Das Grosskraftwerk Mannheim stellt seit Jahrzehnten eine zentrale Säule der Energieversorgung in der Region dar. Mit der Integration der Flusswärmepumpe auf unserem Gelände und der Nutzung unserer bestehenden Infrastruktur schaffen wir eine ideale Verbindung zwischen bewährter Technologie und innovativen Lösungen für die Energiewende.“
Bis 2028 plant MVV eine zweite, deutlich leistungsstärkere Flusswärmepumpe auf dem GKM-Gelände zu errichten, die rund 150 MWth bereitstellen und etwa 40.000 weitere Haushalte versorgen kann.
Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft für die Wärmewende
Neben technologischen Fortschritten betonte Dr. Gabriël Clemens die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft, um die Energiewende erfolgreich voranzutreiben. „Die Energiewende und das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 in Baden-Württemberg erfordern entschlossenes Handeln und klare politische Entscheidungen“, so Dr. Clemens.
Bei der Transformation der Gasinfrastruktur beispielsweise sind klare Vorgaben und Planungssicherheit notwendig, um den Umbau effizient zu gestalten. Auch bei der kommunalen Wärmeplanung setzt MVV auf eine koordinierte und langfristige Infrastrukturentwicklung, bei der Fehlanreize vermieden werden sollten. Technologien wie Bioenergy-CCS (BECCUS) könnten darüber hinaus einen entscheidenden Beitrag zur Klimapositivität leisten – hierfür bedarf es jedoch eines klaren Ordnungs- und Finanzierungsrahmens.
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