12. April 2024 | MVV

MVV baut Biomassekraftwerk um und schließt Anlage an das Mannheimer Fernwärmenetz an

Projekt als wichtiger Baustein auf dem Weg zur schrittweisen „Vergrünung der Fernwärme bis 2030“ – Signifikanter Beitrag zur weiteren Dekarbonisierung der Fernwärme – Inbetriebnahme der umgebauten Anlage ab Anfang Mai 2024 – Einhub der neuen Turbine als wesentlicher Meilenstein im Projekt

Mit seinem Mannheimer Modell hat sich das Energieunternehmen MVV die vollständige Dekarbonisierung der Fernwärme in Mannheim und der Region bis 2030 zum Ziel gesetzt. Mit der Erschließung des Fernwärmepotentials von rund 270 Gigawattstunden pro Jahr aus dem seit 2003 betriebenen Biomassekraftwerk (BMKW) lässt sich ein signifikanter Beitrag zur weiteren Dekarbonisierung der Fernwärme zeitnah realisieren. MVV hat daher sein BMKW umgebaut und schließt es an das Fernwärmenetz an. Die Wiederinbetriebnahme der Anlage ist für Mai 2024 geplant. Das Projekt ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur „Vergrünung der Fernwärme bis 2030“. Jetzt wurde die neue Turbine mit einem Schwerlastkran in die Anlage eingehoben.

Das Biomassekraftwerk Mannheimist spezialisiert auf die Verwertung von Alt- und Restholz – die Anlage verwertet Hölzer aller Altholzkategorien. Das Holz wird in einer eigenen Aufbereitungsanlage zu Holzschnitzeln für die thermische Verwertung aufbereitet. Bisher wird die BMKW-Restwärme im Wesentlichen über einen luftgekühlten Kondensator an die Atmosphäre abgegeben. Um die Anlage an das Fernwärmenetz anzuschließen, musste zuvor die für die Betriebsweise nicht ausgelegte Turbine des BMKW durch eine neue, angepasste Turbine ersetzt werden. Der vorhandene Abdampfkanal wurde über eine neu errichtete Abdampfleitung an den ebenfalls neuen Wärmetauscher angeschlossen. Über eine im Dampfkanal integrierte Absperrarmatur kann in der Heizperiode der BMKW-Abdampf zur Fernwärme-Erzeugung genutzt oder aber bei geringem Fernwärme-Bedarf zur reinen Stromerzeugung über den vorhandenen luftgekühlten Kondensator geführt werden. Für die Gesamtmaßnahme investiert MVV rund 17 Mio. Euro.

MVV macht Fernwärme Schritt für Schritt grün

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV treibt die Wärmewende konsequent voran. Bereits heute deckt MVV 60 Prozent des Wärmebedarfs von Mannheimer Haushalten und Gewerbebetrieben mit Fernwärme ab. In Zukunft soll dieser Anteil sogar auf 75 Prozent steigen. Dafür baut MVV das Fernwärmenetz kontinuierlich aus und schließt nach und nach viele weitere Gebäude an die Leitungen an. Gleichzeitig wird die Fernwärmeerzeugung bis 2030 vergrünt. Dafür setzt MVV auf innovative Technologien wie Flusswärmepumpe und Erdwärme.

Um die Wärmewende voranzutreiben, investiert MVV seit Jahren in ein breites Portfolio erneuerbarer Erzeugungsoptionen: In Mannheim folgt auf die Anbindung der Abfallverwertung von MVV im Jahr 2020 und der MVV-Flusswärmepumpe im vergangenen Jahr als nächster Schritt zur Vergrünung der Fernwärme in Mannheim und der Region die Inbetriebnahme des umgebauten Biomassekraftwerkes. Hinzu kommen weitere grüne Optionen wie Tiefengeothermie, zusätzliche Flusswärmepumpen, Biomethananlagen, Elektrodenkessel oder die Nutzung weiterer industrieller Abwärme.

Die Anbindung des umgebauten Biomassekraftwerkes auf der Friesenheimer Insel erhöht ab Mai 2024 die Menge erzeugter grüner Fernwärme. Mit den zusätzlichen 270 Gigawattstunden können dann bis zu 40 Prozent der Fernwärme für Mannheim und die Region zur Verfügung gestellt werden. Aktuell werden in Mannheim bis zu 30 Prozent der Fernwärme aus erneuerbaren Energien erzeugt. Schon heute kann MVV den Fernwärmebedarf in den Sommermonaten komplett „grün“ abdecken. Neben Mannheim profitieren auch die Nachbarstädte Heidelberg, Schwetzingen, Brühl, Ketsch und Speyer von der umweltfreundlichen Fernwärme.  

Zukunft #klimapositiv: Das Mannheimer Modell von MVV

Mit seinem Mannheimer Modell hat sich das Unternehmen dem strategischen Weg verpflichtet, bis spätestens 2035 klimaneutral und danach #klimapositiv zu werden, der Atmosphäre also Treibhausgase zu entziehen. Dabei setzt MVV auf einen Dreiklang aus Wärmewende, Stromwende sowie grünen Kundenlösungen. Die Wärmewende ist für das #klimapositiv-Ziel von MVV ein wichtiger Hebel. Als zweitgrößter Fernwärmeversorger Deutschlands – Industriedampf eingerechnet – arbeitet MVV daher bereits seit Jahren mit Hochdruck an der Wärmewende.

Daten und Fakten:

Leistung BMWK:               

15,8 MW elektrisch, 45 Megawatt thermisch

Fernwärmevorlauftemperatur:

bis 130 °C

Fernwärmepotential:

270 Gigawattstunden pro Jahr

Inbetriebnahme der Anlage:

Anfang Mai bis August 2024

Turbinenhersteller:

Siemens Energy

Investitionskosten:

rd. 17 Mio. Euro

Kontakt

Sebastian Ackermann
Leiter Kommunikation und Marke

+49 621 290 3413