Rubinmühle setzt auf CO₂-neutrale Prozesswärme
MVV Enamic errichtet eine Biomasseanlage zur Dampferzeugung aus Haferschalen. Dadurch wird eine Einsparung von rund 4.800 Tonnen CO₂ pro Jahr erreicht. Die Anlage bietet stabile Kosten, hohe Versorgungssicherheit und umfassenden Service.
Die Rubinmühle, einer der größten Haferverarbeiter Deutschlands, investiert in eine nachhaltige Energiezukunft: Am Standort Lahr errichtet der Energiedienstleister MVV Enamic, eine Tochtergesellschaft des Mannheimer Energieunternehmens MVV, im Auftrag der Rubinmühle eine neue Biomasseanlage zur Prozessdampferzeugung – betrieben mit Haferschalen aus eigener Produktion.
Die Anlage wird das bestehende Holzheizwerk ersetzen und künftig einen Großteil des Dampfbedarfs des Unternehmens decken. Mit Unterstützung des Bundesprogramms „Energieeffizienz in der Wirtschaft“ (EEW) das 20 Prozent der Kosten fördert, soll die Inbetriebnahme im April 2027 erfolgen.
„Die neue Anlage ist für uns ein Meilenstein unserer Energieversorgung“, sagt Christopher Rubin, geschäftsführender Gesellschafter der Rubinmühle. „Sie macht uns unabhängiger, nachhaltiger und effizienter – und das mit einem Rohstoff, der direkt vor Ort in unserer Produktion anfällt. Mit unserem langjährigen Partner MVV Enamic haben wir einen erfahrenen und verlässlichen Partner an unserer Seite.“
Nachhaltige Energie aus Haferschalen
Die Rubinmühle verarbeitet am Standort Lahr täglich rund 200 Tonnen Hafer, zu 90 Prozent für die Lebensmittelindustrie. Dabei entstehen etwa 30 Prozent der Masse als Haferschalen, die bisher teilweise als Futtermittel genutzt wurden. Mit dem Rückgang des Fleischkonsums und der damit sinkenden Nachfrage nach Futtermitteln suchte das Unternehmen nach neuen Verwertungsmöglichkeiten. Künftig werden die Haferschalen direkt vor Ort in der neuen Anlage genutzt, um CO₂-neutralen Prozessdampf zu erzeugen. Dies reduziert nicht nur Transporte und Emissionen, sondern auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Effizientes Energiekonzept dank Contracting-Modell
Die Planung, der Bau, die Finanzierung und der Betrieb der Biomasseanlage erfolgen durch den Energiedienstleister MVV Enamic im Rahmen eines langfristigen Energieliefervertrags. Über eine Laufzeit von 16 Jahren profitiert die Rubinmühle von stabilen Kosten, hoher Versorgungssicherheit und einem umfassenden Service. Die Anlage wird künftig bis zu fünf Tonnen Dampf pro Stunde erzeugen und durch einen gasbetriebenen Reservekessel ergänzt.
„Unser Contracting-Modell bietet ein Rundum-sorglos-Paket mit Planungssicherheit und reduziert gleichzeitig Emissionen und Logistikaufwand“, erläutert Marcel Ruschel, Regionalleiter im Businessvertrieb bei MVV Enamic. „Die Energie entsteht direkt dort, wo der Rohstoff anfällt – ein effizienter und nachhaltiger Ansatz.“
Klimaschutz mit messbarem Effekt
Durch den Betrieb der Biomasseanlage können jährlich rund 4.800 Tonnen CO₂ eingespart werden, da etwa 24 GWh Erdgas pro Jahr ersetzt werden. Zudem verringert sich der Lkw-Verkehr, da die Haferschalen nicht mehr abtransportiert werden müssen, sondern direkt vor Ort verwertet werden.
„Unser Ziel ist eine stabile, klimafreundliche Energieversorgung für die kommenden Jahrzehnte“, betont Christopher Rubin. „Mit der neuen Anlage setzen wir dieses Ziel in die Tat um – wirtschaftlich, effizient und mit MVV Enamic als starken Partner an unserer Seite.“
Ein Vorbild für die Branche
Auch MVV Enamic sieht in der neuen Anlage ein Modell mit Signalwirkung. „Das Projekt zeigt, wie Produktionsreststoffe wie Haferschalen effizient genutzt werden können, um fossile Energieträger zu ersetzen“, sagt Dr. Johannes Werhahn, Geschäftsführer von MVV Enamic. „Es ist ein wegweisendes Beispiel dafür, wie Unternehmen mit innovativen Lösungen zur Dekarbonisierung der Wirtschaft beitragen können.“
Mit der neuen Anlage setzen die Rubinmühle und MVV Enamic gemeinsam ein Zeichen – für mehr Nachhaltigkeit in der Lebensmittelproduktion und leisten einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.
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