PV-Leistung optimieren
Solaranlagen-Wartung: Welche Checks sind in welchen Abständen ratsam?
Photovoltaikanlagen gelten generell als wartungsarm. Um eine optimale Leistung und Betriebssicherheit zu gewährleisten, kann es empfehlenswert sein, alle wesentlichen Komponenten regelmäßig zu überprüfen. Zusätzlich sollten einige Bauteile, zum Beispiel die Module, hin und wieder gereinigt werden. Welche Checks werden allgemein empfohlen, und wie aufwändig ist das?
Sollte eine PV-Anlage regelmäßig gewartet werden?
Die Wartung von privat genutzten Photovoltaikanlagen ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, und es gibt auch keine verpflichtenden Wartungsprotokolle. Sie können also selbst entscheiden, ob, bzw. wann und von wem Sie Ihre Solaranlage überprüfen lassen möchten. Einige Hersteller verlangen jedoch regelmäßige Inspektionen durch einen Fachbetrieb, damit die Garantieansprüche erhalten bleiben. Gleiches gilt bei vielen Versicherungen: Damit im Schadensfall alle Kosten übernommen werden, müssen Wartungsnachweise vorliegen. Aber auch ganz generell, für einen wirtschaftlich effizienten Betrieb, sind regelmäßige Wartungen sinnvoll. Denn sie verlängern die Lebensdauer der PV-Anlage und verhindern, dass es zu einem Leistungsverlust kommt. In vielen Fällen kann es sinnvoll sein, die PV-Anlage mit einem smarten Monitoringsystem auszustatten und Wartungstermine situationsbezogen zu planen – also erst dann, wenn Fehlermeldungen auftreten und Ihnen daraufhin eine Wartung empfohlen wird.
Welche Komponenten sollten überprüft werden?
Die Empfehlungen der Experten, Verbände und Organisationen sind teilweise unterschiedlich.
- Täglich: Leistungsdaten kontrollieren. Hierfür genügt ein Blick auf das Display oder die App der PV-Anlage. Dabei sollte man folgende Punkte checken: Funktioniert der Wechselrichter, liefern die Module die zu erwartende Leistung und werden Fehlermeldungen angezeigt? Vor allem bei Isolationsfehlern (relevant für den Brandschutz) sollte umgehend ein Fachbetrieb kontaktiert werden. Wenn Ihre Anlage über ein smartes Monitoringsystem verfügt, zum Beispiel den MVV Energiemanager, werden Sie im Fall einer technischen Störung automatisch informiert und bei der Lösungsfindung unterstützt.
- Monatlich bis halbjährlich: selbst aufs Dach schauen. Wie oft ein Blick aufs Dach sinnvoll ist, hängt davon ab, wie stark die Anlage äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. In jedem Fall ist es besser, einmal zu oft nachzuschauen als zu selten. Dabei checken: Sind die Module verschmutzt? Sind offensichtliche Mängel erkennbar; z.B. lose Montageteile oder beschädigte Leitungen? Falls Beeinträchtigungen erkennbar sind, die man nicht selbst beheben kann, sollte ein Fachbetrieb beauftragt werden.
- Jährlich: Frühjahrsinspektion durch einen Fachbetrieb. Einmal im Jahr, idealerweise zu Beginn der „Solarsaison“, wird eine Sichtprüfung durch einen Fachbetrieb empfohlen. Dabei überprüft der Solarteur die PV-Anlage auf Schäden oder Beeinträchtigungen durch Witterung, Tiere, Schmutz und Bewuchs. Dabei werden auch das Montagesystem, die Dachdurchdringungen und die Abdichtungen genauer unter die Lupe genommen. Zusätzlich kann ein „Frühjahrsputz“ empfehlenswert sein, denn nur saubere Module liefern optimale Erträge (mehr dazu erfahren Sie hier). Falls es die baulichen Voraussetzungen, Ihre körperliche Fitness und Ihr technisches Know-how zulassen, können sie die Reinigung der Solarflächen auch selbst vornehmen. Im Zweifelsfall beauftragen Sie aber besser eine Fachkraft, die darauf spezialisiert ist.
- Alle 3 bis 5 Jahre: große Inspektion – auch „wiederkehrende Prüfung“ oder E-Check PV“ genannt. Im Unterschied zum Frühjahrscheck werden bei einer großen Inspektion sämtliche Prüfungen und Messungen wiederholt, die bei der Inbetriebnahme der Solaranlage durchgeführt wurden. Auf Wunsch werden dabei auch sämtliche außenliegenden Komponenten professionell gereinigt.
Inwiefern rechnen sich die Kosten für professionelle Checks?
Die professionelle Wartung einer Solaranlage ist mit Kosten verbunden, die je nach Arbeitsaufwand, Anlagengröße und Region variieren. Frühjahrsinspektionen für gängige Einfamilienhaus-Anlagen werden zu Preisen zwischen ca. 150 Euro und ca. 300 Euro angeboten. Eine große Inspektion kann noch etwas mehr kosten, wobei die Kosten für eventuell anfallende Reparaturen nicht im Preis enthalten sind. Was den finanziellen Aufwand rechtfertigt, sind die im Gegenzug zu erwartenden höheren Erträge. Ein Frühjahrscheck stellt sicher, dass eine PV-Anlage optimal arbeitet. Zusätzlich können regelmäßige professionelle Wartungen die Lebensdauer der Anlage verlängern.
Um sich einen besseren Überblick über Kosten versus Nutzen zu verschaffen, empfehlen wir einen Kostenvoranschlag eines Fachbetriebs einzuholen und sich selbst ein Bild über den aktuellen Zustand der Anlage zu machen. Eine professionelle Wartung und Reinigung der Anlage sollte nicht aufgeschoben werden, wenn
- an den Modulen Bewuchs mit Moos oder Flechten erkennbar ist.
- die letzte Wartung der Anlage deutlich länger zurückliegt als allgemein empfohlen.
- die Erträge der Anlage eindeutig unter denen des Vorjahres liegen (bei vergleichbaren Bedingungen).
- das technische Monitoring eine Funktionsstörung anzeigt und daraufhin eine professionelle Wartung empfiehlt.
Fazit
Regelmäßige Kontrollen und Reinigungen können dazu beitragen, die Erträge und die Lebensdauer Ihrer Solaranlage zu erhöhen. Prüfen Sie am besten täglich die Leistungsdaten Ihrer PV-Anlage und schauen Sie hin und wieder nach dem Zustand der Module. Darüber hinaus sind ein jährlicher Frühjahrscheck durch einen Fachbetrieb sowie eine große Inspektion alle 3 bis 5 Jahre ratsam. Wenn Ihre PV-Anlage über ein smartes Monitoringsystem verfügt, übernimmt dieses die tägliche Kontrolle der Leistungsdaten und informiert Sie, falls Handlungsbedarf besteht.
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