03. Februar 2020 | MVV

Startschuss für die Grüne Wärme in Mannheim und der Region

Mannheimer Energie­unter­nehmen MVV stellt Wärmeerzeugung in den kommenden Jahren Schritt für Schritt auf erneuerbare Energien um – Anbindung der thermischen Abfallverwertung auf der Friesenheimer Insel deckt künftig rund 30 Prozent des Wärmebedarfs

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV stellt in den kommenden Jahren die Fernwärmeversorgung in Mannheim und in der Region Schritt für Schritt auf erneuerbare Energien um. Gemeinsam mit dem Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, Franz Untersteller, MdL, und Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz haben dabei am Montag MVV-Vorstandsvorsitzender Dr. Georg Müller und MVV-Technikvorstand Dr. Hansjörg Roll vor rund 250 Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die nach knapp zweijähriger Bauzeit fertiggestellte Anbindung der thermischen Abfallverwertung der MVV auf der Friesenheimer Insel an das regionale Fernwärmenetz offiziell in Betrieb genommen. Nach den Worten von MVV-Chef Dr. Müller kommen mit „diesem ersten Meilenstein auf dem Weg zur Grünen Wärme“ nun bereits bis zu 30 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs aus erneuerbaren Energien: „Mit unserer Grünen Wärme gewährleisten wir auch nach dem Kohleausstieg eine sichere Wärmeversorgung. Darauf können sich Mannheim und die Region verlassen.“

Das MVV-Fernwärmenetz hat eine Länge von 567 Kilometern und versorgt neben Mannheim auch Heidelberg, Schwetzingen, Brühl, Ketsch und Speyer. Allein in Mannheim nutzen mehr als 60 Prozent der Haushalte, beziehungsweise 120.000 Haushalte die umweltfreundliche Fernwärme. MVV investiert in die Weiterentwicklung seines Standorts auf der Friesenheimer Insel insgesamt rund 100 Millionen Euro.

Für den baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) ist der Start der Grünen Wärme ein wichtiger Erfolg für den Klimaschutz, die Metropolregion Rhein-Neckar und insgesamt für das Bundesland Baden-Württemberg: „Die Grüne Wärme zeigt beispielhaft, wie die Energiewende heutzutage erfolgreich umgesetzt werden kann. Und wie Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit intelligent unter einen Hut gebracht werden können. Denn sie sind zwei Seiten einer Medaille.“

Auch Dr. Peter Kurz, Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, unterstreicht die Bedeutung von aktivem Klimaschutz für die Stadt und die Region: „Vor zwei Jahren zu Baubeginn des Fernwärmeanschlusses habe ich betont, dass Klima-Ambitionen auch in Realität umgesetzt werden müssen. Genau das ist nun mit der Inbetriebnahme der Grünen Wärme in Mannheim der Fall. Sie reduziert CO2-Emissionen und ist ein Beitrag im Sinne einer nachhaltigen ökologischen Stadtentwicklung.“

Anlässlich der Inbetriebnahme dankte Dr. Hansjörg Roll, Technikvorstand der MVV, allen an dem Großprojekt beteiligten Unternehmen, Institutionen und Behörden. Zudem hob er die planerischen und technischen Herausforderungen des Projekts hervor. So war für die insgesamt über drei Kilometer lange Anbindung unter anderem ein gut 400 Meter langer Düker unter dem Alt-Rhein erforderlich.

Nach den Worten des MVV-Technikvorstandes arbeitet das Mannheimer Energieunternehmen bereits an weiteren Projekten zur Dekarbonisierung der Fernwärme. So könne beispielsweise das bestehende Biomasse-Kraftwerk in Mannheim um eine Wärme-Auskopplung erweitert werden und ab 2024 dann einen zusätzlichen Beitrag für das Fernwärmenetz liefern.

Mehr als ein Drittel aller CO2-Emissionen in Deutschland entfallen auf die Nutzung von Wärme in Gebäuden. In der Optimierung und Dekarbonisierung der Wärmeversorgung liegen also hohe Potenziale für die Energiewende. Allein in Mannheim spart Fernwärme bereits heute im Vergleich zu anderen herkömmlichen Heizsystemen rund 300.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Mit der Grünen Wärme aus der thermischen Abfallverwertung verbessert sich diese positive Energiebilanz noch weiter: Denn sie ermöglicht eine zusätzliche Einsparung von bis zu 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Die Grüne Wärme ist damit eines der größten CO2-Minderungsprojekte in Mannheim und der Region.

Mit der Grünen Wärme werden die Vorteile der regionalen und klimaschonenden Erzeugung mit den bekannten Vorteilen der Fernwärme verknüpft, die gerade in städtischen Ballungsräumen für Zuverlässigkeit, Komfort und hohe  Effizienz steht. So können Haus- und Wohnungsbesitzer mit einem Fernwämeanschluss auch alle gesetzlichen Vorgaben – etwa das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWärmeG) und das Gebäudeenergiegesetz (GEG) – wesentlich leichter erfüllen. Diese Gesetze erkennen neben Wärme aus erneuerbaren Energien auch Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung als Erfüllungsmöglichkeit an.

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